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22.03.14 Algodonales - Olvera

64 km

   
via Puerto Serrano

Das Teilstück Puerto Serrano - Olvera bildete heute das Herzstück der Etappe, und es ging bei der Planung in den letzten Tagen nur darum, ob ich Puerto Serrano - Olvera oder Olvera - Puerto Serrano fahren soll. Beide Startpunkte sind etwa gleich weit von Algodonales entfernt, und ich entschied mich dann aus folgenden Gründen für die Bergauffahrt:

Erstens hat die Suche im Internet keine Hotel-Treffer für Puerto Serrano ausgegeben, dafür in Olvera gleich mehrere sowie einen Campingplatz. Zweitens ist Olvera für die Weiterfahrt strategisch-geografisch besser gelegen. Und Drittens kann ich damit rechnen, keinen Gegenwind zu haben. Dass es derzeit noch einen bedeutenden vierten Grund gibt, habe ich dann erst in Puerto Serrano erfahren...

Ach, ihr wisst gar nicht, was an dieser Strecke so besonders ist? Nun, es handelt sich um die Vía Verde de la Sierra. Zwischen diesen beiden Orten wurde vor 100 Jahren eine 36 Kilometer lange Bahnstrecke gebaut, mit 40 Tunnels, 4 Viadukten und 5 Bahnhöfen. Allerdings gab es dann mal den spanischen Bürgerkrieg und den 2. Weltkrieg. So kam es, dass zwar alles gebaut war, aber nie ein Zug fuhr. Nun wurde das Trassee in einen Rad- und Wanderweg umgenutzt.

So bog ich in Puerto Serrano dann zum etwas ausserhalb liegenden Bahnhof ab - und wurde dort gleich abgefangen. Mir wurde erläutert, dass Tunnel Nummer 6 eingestürzt sei und daher weder durchfahren noch umgangen werden könne. Es gäbe daher 2 Alternativen: Entweder die 7 km bis zum eingestürzten Tunnel fahren und dann wieder zurückkommen, oder eine Umfahrungsstrasse nehmen und dann die restlichen 26 Kilometer der Vía Verde de la Sierra erfahren.

Ich entschied mich natürlich für Variante 2, fuhr zurück nach Puerto Serrano, folgte den Wegweisern zum Friedhof und verliess dort den Ort. Auf den nächsten 8 Kilometer erlebte ich dann den vierten Grund, warum das Befahren von dieser Seite von Vorteil ist! Es ging nämlich zuerst 5 Kilometer bergauf mit ziemlich steilen Rampen, um dann auf der anderen Seite 3 Kilometer lang wieder mit bis zu 14% Gefälle wesentlich steiler runterzugehen. Diese 3 Kilometer mit meinem schweren Rad hochzufahren am Ende einer Tagesetappe wäre ganz sicher eine ganz üble Herausforderung geworden...

Jedenfalls bog ich dann in die Vía Verde ein und konnte schon bald die ersten Tunnel und Viadukte geniessen. Während die kürzeren Tunnel unbeleuchtet sind, haben die längeren (bis zu 990m) und gebogenen Tunnel eine Beleuchtung. Und dazwischen gibt es natürlich immer wieder herrliche Ausblicke auf die verschiedensten Landschaften.

Leider hat heute aber das Wetter nicht ganz mitgespielt und ich hätte mir das Einschmieren der Sonnencrème sparen können. Morgens in Algodonales schien zwar noch die Sonne, so dass ich kurzärmlig (wie auf der ganzen bisherigen Tour mit Unterhemd) und bei Abfahrten mit der Windstopper-Jacke unterwegs war. Es zog dann aber bald Bewölkung auf, die immer dichter wurde. So stellte ich dann bereits in Puerto Serrano auf das langärmlige Trikothemd um. Auf der Vía Verde nieselte es dann sogar mehrmals, ohne dass man dabei gross nass wurde. Auch als ich den Bahnhof von Olvera erreicht hatte und mir noch ein steiler Schlussanstieg in das Städtchen bevorstand begann es wieder zu nieseln. Dann nieselte es stärker. Dann war das irgendwie kein nieseln mehr, sondern schwacher Regen. Und der Regen wurde nicht schwächer, ganz im Gegenteil! Ich sah dann eine Tankstelle mit grossem Dach über die Zapfsäulen und spurtete darauf zu, gerade bevor es so richtig heftig zu Regnen begann.

Ich verbrachte dann so fast eine Stunde an der bedienten Tankstelle bei einer Tüte Chips und konnte schon mal in Erfahrung bringen, wo die Hotels sind. Denn schon beim Nieseln bezweifelte ich eine Nacht im Zelt, und mit dem Regen war das nun wirklich keine Option mehr - auch in Anbetracht dessen, dass ich mir gestern eine leichte Erkältung eingefangen hatte.

Als der Boden ein bisschen abgetrocknet war, rollte ich so noch die verbleibenden knapp 200 Meter zum nächsten Hotel und bekam dort ein Plätzchen im Trockenen.

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